Non-Legato
Bei normaler Artikulation (also wenn keine spezielle Anweisung zu finden ist) sind die einzelnen Töne deutlich und klar anzuspielen. Zwischen den Tönen entsteht durch die deutliche Trennung eine winzige Pause.
Auch die Worte non-legato über den Noten weisen an, die Töne mit normaler Artikulation zu spielen.
Legato - Gebunden
Beim Legato werden die Töne ohne Pause aneinander gebunden. Praktisch bedeutet das, daß z.B. beim Klavier die Taste vom ersten Ton erst losgelassen wird, wenn man die Taste vom nächsten angeschlagen hat. Bei Blasinstrumenten werden die Töne ohne Unterbrechung des Luftstromes gespielt.
In den Noten wird Legato entweder durch selbiges Wort oder durch einen Legatobogen gekennzeichnet.
Der Legatobogen gleicht optisch dem Haltebogen, welcher aber nur Töne gleicher Tonhöhe miteinander verbindet.
Da "gebunden" das deutsche Wort für das italienische Legato ist, wird es im Deutschen auch als gebundenes Spiel bezeichnet und der Legatobogen auch als Bindebogen.
Klavierlehrer fordern manchmal das Legato als normale Artikulation, was den sehr harten Anschlag des Klaviers etwas abmildert, und bei diesem Instrument sicher zu einem schöneren Klangbild führt. Bei Blas- oder Streichinstrumenten würde ein Dauerlegato jedoch zu einem undifferenzierten Klangbrei führen, folglich ist das nicht erwünscht.
Staccato - Getrennt
Staccato erkennt man an der Abkürzung stacc. oder an kleinen Punkten über oder unter der Note (je nachdem, wo der Notenhals ist).
Kleine Keile über oder unter den Noten stehen für Staccatissimo und sollen eine Steigerung des normalen Staccato ausdrücken.
Staccato kommt aus dem italienischen und bedeutet "getrennt". Das heißt, daß die Töne klar und deutlich voneinander getrennt werden sollen.
Daraus folgt zwangsläufig, daß die Töne kürzer gespielt werden müssen als notiert, damit zwischen den Tönen eine deutliche Pause entsteht.
Es bedeutet aber nicht, grundsätzlich alle Staccato-Töne so kurz wie möglich zu spielen!
Dies wäre z.B. übertrieben:
Tenuto - Gehalten
Tenuto (Abk.: ten.) steht für "gehalten" und verlangt das volle Aushalten des Tones über seine ganze Länge. Die Töne müssen zwar einzeln angespielt werden, jedoch darf zwischen ihnen so gut wie keine Pause entstehen. Es entstehen breite Töne, die über die korrekte Länge ihres Notenwerts gespielt werden.Forte tenuto (Abk.: f.ten.) verlangt, auch die Lautstärke über die gesamte Notenlänge gleich zu lassen und nicht etwa zum Ende hin leiser zu werden.
Das Zeichen für Tenuto ist ein waagerechter Strich über bzw. unter der Note.
Für Instrumente, deren Ton von selbst verklingt (Klavier, Gitarre, Xylophon) macht Tenuto natürlich wenig Sinn (was nicht jeden davon abhält, dies nicht trotzdem in die Noten zu schreiben...).
Portato - Getragen
Portato heißt "getragen" und wird auch manchmal als Mezzo-Staccato oder weiches Staccato bezeichnet.
Beim Portato sollen die Töne deutlich voneiner getrennt werden, jedoch ganz weich und zart angestoßen werden. Bei Blasinstrumenten bedeutet dies, statt des üblichen Zungenstoßes ta, tö oder tüt ein weiches daa, dö oder düd zu artikulieren.
Dargestellt wird Portato durch Kombination von Legato und Staccato, oder auch durch Tenuto-Zeichen und Legatobogen.
oder auch
Sonstige
Man findet auch hin und wieder abenteuerliche Kombinationen der verschiedenen Artikulationszeichen, z.B.oder sogar
Weder gibt es einen speziellen Namen dafür, noch eine verbindliche Vorschrift, wie dies nun zu spielen ist.
Seite erstellt: 15.07.2008
Kopie von Musikzeit (www.musikzeit.de), Version vom 15.07.2008